So heiratet der moderne Mann – Tipps rund um das Outfit für ihn

Bräutigam mit Fliege | © panthermedia.net /Armina-Udovenko

Keine Frage: Die Braut und ihr Kleid stehen bei jeder Hochzeit im Vordergrund. Doch auch das Outfit des Bräutigams spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Es sollte farblich sowie stilistisch mit dem Brautkleid harmonieren, den Look der Braut komplettieren und zu einem stimmigen Gesamtbild beitragen.

Mittlerweile sind die modischen Regeln längst nicht mehr so klar vorgeschrieben wie früher, als ein hochwertiger Smoking Pflicht und lässige Turnschuhe ein No-Go waren. Aus diesem Grund lässt sich heutzutage für jeden Bräutigam und jeden Geschmack das passende Outfit finden. Doch in der schier riesigen Auswahl aus Schnitten, Farben und Accessoires fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten.

Damit euch eure Kaufentscheidung leichter fällt, nennen wir euch im Folgenden grundlegende Tipps zum Look des Bräutigams und geben am Ende einen Ausblick auf aktuelle Trends für das Jahr 2019.

Wissenswertes zum Kauf des Hochzeitsanzuges

Nicht nur die Braut, sondern auch der Bräutigam wollen an ihrem großen Tag im Mittelpunkt stehen und mit ihren Outfits überzeugen. Um die Besonderheit der eigenen Hochzeit gebührend zu feiern, sollte die Garderobe selbstverständlich zum Anlass passen und qualitativ hochwertig sein – dafür muss man mitunter etwas tiefer in den Geldbeutel greifen. Wer diese Extrakosten nicht aufbringen kann oder möchte, hat die Möglichkeit, sich einen Hochzeitsanzug auszuleihen.

Es ist Tradition, dass der Bräutigam das Brautkleid seiner Zukünftigen erst am Tage der Heirat zu sehen bekommt und umgekehrt wollen auch viele Bräute im Voraus noch nicht wissen, wie ihr Verlobter sie vor dem Altar erwartet. Trotzdem müssen beide Outfits selbstverständlich zusammenpassen, weshalb eine Absprache über die eigenen Vorstellungen unabdingbar ist. Soll die Hochzeit eher legerer sein? Wird der ganz große Auftritt angestrebt? Oder findet vielleicht eine Vintage-Trauung unter freiem Himmel statt?

Alle diese Dinge müssen vom Brautpaar unmissverständlich abgeklärt werden, denn sie bilden die Grundpfeiler auf dem Weg zum Hochzeitsstyling. Zusätzlich ist es empfehlenswert, wenn die Trauzeugin den Bräutigam mit zum Herrenausstatter begleitet – sie kennt das Kleid der Braut und weiß daher, welche Anzüge in Frage kommen und welche nicht mit dem Brautkleid harmonieren.

Es ist ratsam, etwa vier Monate vor dem Hochzeitstermin zu einem exklusiven Bekleidungsgeschäft zu gehen und sich dort ausführlich beraten zu lassen. Eine professionelle Fachkraft weiß Bescheid über jegliche Stilfragen und kümmert sich um etwaige Abänderungsarbeiten. Ein paar Wochen vor der Heirat sollte eine letzte Anprobe stattfinden, damit am großen Tag für eine perfekte Passform gesorgt ist.

Welche Stil-Arten es gibt und wofür sie sich eignen

Brautpaar am Strand | © panthermedia.net /AllaSerebrina
Brautpaar am Strand | © panthermedia.net /AllaSerebrina

Das Wichtigste bei der Suche nach dem richtigen Anzug ist immer, dass sich der Bräutigam darin wohlfühlt und nicht das Gefühl hat, er würde sich in irgendeiner Weise verkleiden. Das gesamte Erscheinungsbild muss zum Auftreten des Bräutigams im Alltag passen. Ein ansonsten eher schick gekleideter Herr fühlt sich in Turnschuhen wohlmöglich unwohl, wohingegen ein Mann, der für gewöhnlich auf schlichte Basics setzt, in extravaganten Anzügen mit farbigem Hemd fehl am Platz wäre.

Die meisten zukünftigen Ehemänner wählen einen klassischen dreiteiligen Anzug, welcher aus einem hellen Hemd zum dunklen Anzug plus Weste besteht. Hiermit geht man auf Nummer sicher und garantiert einen seriösen Auftritt. Solch ein traditioneller Hochzeitsanzug eignet sich beispielsweise optimal für schicke Feiern in einem Restaurant. Mit etwas Mut zur Abwechslung darf man sich dabei gerne auch für außergewöhnliche Stoffe wie Samt oder Tweed entscheiden.

Ein Smoking dagegen ist um einiges formeller und zählt zur eleganten Abendgarderobe. Er wird in der Regel erst nach 18 Uhr getragen – vormittags kann man als Bräutigam auf den sogenannten Cutaway zurückgreifen. Dieser besteht aus einem dunklen Jackett, einer grauen Weste sowie einer graugestreiften Stresemannhose und gilt als sehr exklusiv. Wer diese Kombination aus Cutaway am Vormittag und Smoking am Abend wählt, der beweist Modebewusstsein und Stilvermögen. Bei einer Strandhochzeit wäre solch ein Outfit aber definitiv overdressed – für solche Naturhochzeiten wählt man lieber weniger dramatische Looks und darf zum Beispiel sogar gerne das Sakko weglassen.

Klassisch dezent oder mit Mut zur Farbe

Auch wenn die Mehrheit der deutschen Bräutigame nach wie vor in einem schwarzen Hochzeitsanzug mit weißem Hemd vor den Altar tritt und diese Farbkombination ohne Zweifel zeitlos schick wirkt, geht der Trend vermehrt zu etwas farbigeren Varianten. Auch bunte und karierte Hemden treffen mittlerweile den Nerv der Zeit.

Vor allem blaue Hochzeitsanzüge erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Während dunkle Blautöne gekonntes Understatement ausdrücken, setzen auch Modelle in auffälligem Hell- oder knalligem Königsblau wunderbare Farbakzente. Braune Anzüge sieht man momentan immer seltener, doch auch sie können wunderbar mit dem Brautkleid der Auserwählten harmonieren. Vor allem zu Kleidern in Creme- oder Elfenbeintönen passen sie perfekt.

Dass helle Töne nur der Braut vorbehalten sind, zählt für das Outfit des Bräutigams schon lange nicht mehr. Beige oder Hellgrau sind tolle Farben, die für spektakuläre Hochzeitsfotos sorgen und sehr schön kombiniert werden können. Beide Varianten verleihen der Hochzeit ein angenehm-frisches Flair, weshalb sie größtenteils auf Hochzeiten im Frühling oder im Sommer getragen werden.

Die passenden Accessoires kombinieren

Schuhe binden | © panthermedia.net /Jose Antonio Garcia Sosa
Schuhe binden | © panthermedia.net /Jose Antonio Garcia Sosa

Prinzipiell kann der Bräutigam natürlich völlig frei entscheiden, welche Accessoires er auf seiner Hochzeit tragen möchte. Grundsätzlich ist weniger jedoch mehr und man sollte sich daher lieber gezielt für Extras entscheiden, die den Gesamtlook perfektionieren und ihn nicht überladen.

Bei der Wahl der Schuhe macht man mit einem klassischen Oxford in der Regel nichts falsch, wobei auch edle Wildlederschuhe die richtige Wahl sein können. Zum Smoking dürfen es gerne glänzend schwarze Lackschuhe sein, die selbstverständlich nur mit Kniestrümpfen getragen werden, damit keinesfalls das bloße Bein zu sehen ist.

Wem das alles viel zu formell ist, der kann sich sogar für schicke Sneakers entscheiden, sofern diese zum restlichen Look passen. Wichtig ist in jedem Fall, dass der Gürtel auf den Schuh abgestimmt ist. Nur bei Strandhochzeiten zählt diese Regel nicht: Hier sind Schuhe nämlich nicht zwangsläufig nötig – man darf auch barfuß über den Sand laufen.

Ob man sich für Krawatte oder Fliege entscheidet, hängt in erster Linie vom individuellen Geschmack ab. Krawatten gelten als traditionelles Accessoire und sind in den unterschiedlichsten Designs erhältlich. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sie an der Innenseite personalisieren zu lassen, wodurch sie zu einem emotionalen Erinnerungsstück der Hochzeit werden. Seit ein paar Jahren werden auch verstärkt Fliegen zur Hochzeit getragen, denn sie liegen momentan im Trend und können einen tollen Farbtupfer darstellen. Unabhängig davon, wofür man sich entscheidet, ist es wichtig, die richtige Kragenform des Hemdes zu berücksichtigen.

Das sind die Trends für die Hochzeitssaison

Die Zeiten, in denen Mann in seinem Anzug wie in einem Sack versank, sind glücklicherweise vorbei: Stattdessen liegen detaillierte Schnittführungen momentan im Trend. Die Hosen werden immer enger und die Jacketts immer kürzer. Trotzdem sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Anzugjacke lang genug ist und an den Füßen ebenfalls kein Hochwasser droht.

Hinsichtlich der Farbkombinationen zählen blaue Anzüge in Verbindung mit braunen Schuhen zu den absoluten Must-Haves. Auch karierte Anzüge (beispielsweise Tweed-Anzüge in Dunkelgrau mit dezentem Karomuster) stellen das Modebewusstsein des Bräutigams unter Beweis. Wer mit gewohnten Konventionen brechen möchte, ohne zu lässig zu wirken, sollte den Retro-Stil wählen: Mit Hemd, Fliege und Hosenträgern, aber ohne Sakko legt man gerade bei Vintage-Hochzeiten im Sommer einen erstklassigen Auftritt hin.

Ein kleine Ansteckblume am Revers gehört schon länger zu einem wichtigen Accessoire für den Bräutigam. Diese ist am besten auf die Farben des Brautstraußes oder der Hochzeitsdekoration abgestimmt und darf gerne etwas auffälliger sein. In der Regel tragen auch die Freunde des Bräutigams sowie enge Verwandte des Brautpaares Ansteckblumen an ihren Sakkos. Neuerdings liegt es immer mehr im Trend, dass diese Ansteckblumen nur bestimmte Blüten enthalten, wohingegen das Exemplar für den Bräutigam alle Blumen in sich vereint. Dies ist ein schönes Zeichen der Verbundenheit und stellt trotzdem den Bräutigam in den Vordergrund – so steht der Heirat nichts mehr im Wege.