Wenn sich gleichgeschlechtliche Paare das Ja-Wort geben – Regenbogenhochzeit

Ringwechsel

Wertschätzung und Akzeptanz für gleichgeschlechtliche Paare – das ist leider auch im Jahr 2019 noch keine Selbstverständlichkeit. Selbst nach jahrzehntelangen Demonstrationen für die Rechte von Homosexuellen gibt es auch heute noch Menschen, die die Ehe zwischen Paaren gleichen Geschlechts nicht anerkennen wollen. Gleichberechtigung? Fehlanzeige! Doch seitdem die Niederlanden im Jahre 2001 als erstes Land überhaupt die Ehe für homosexuelle Paare einführten, hat sich zum Glück auch anderswo einiges getan.

Noch ein langer Weg

Derzeit ist gleichgeschlechtlichen Paaren weltweit in 28 Staaten die Eheschließung möglich. Seit Juli 2017 haben schwule und lesbische Paare auch in Deutschland die gleichen Rechte wie heterosexuelle Paare. Aus der wenig romantisch klingenden „eingetragenen Lebenspartnerschaft“ wurde somit die „Ehe für alle“ – ein Schritt, der längst überfällig gewesen war und dennoch einiges veränderte.

Trotz aller positiven Entwicklungen ist es zur absoluten Gleichberechtigung gleichgeschlechtlicher Paare jedoch noch immer ein langer Weg. Wenn zwei Männer händchenhaltend durch die Innenstadt bummeln oder sich zwei Frauen im Kino aneinander kuscheln, begegnen ihnen immer wieder skeptische Blicke. Wer dann mit dem nackten Finger nur auf Anhänger konservativer Vereine zeigt, irrt sich: Vorurteile gegenüber homosexuellen Paaren findet man in vielen Gesellschaftsschichten. Das beginnt beim im jugendlichen Sprachgebrauch verwendeten Schimpfwort „Schwuchtel“ und endet bei Großeltern, die meinen: „Wir haben nichts gegen Homosexuelle – aber bei uns auf dem Dorf gibt es so etwas ja sowieso nicht.“

Nicht von Vorurteilen leiten lassen

Gerade angesichts der Tatsache, dass zur vollkommenen Akzeptanz von Schwulen und Lesben noch viel getan werden muss, ist es so wichtig, dass gleichgeschlechtliche Paare sich nicht von Vorurteilen leiten lassen. „Das Herz sprechen lassen, nicht den Verstand“ – dieser Grundsatz mag so wenig komplex klingen, ist manchmal aber gar nicht so einfach umzusetzen. Vor allem, wenn sich Verwandte abwenden oder wenn Freunde auf einmal komisch reagieren. Wer jedoch trotz aller Vorurteile beschließt, ein gemeinsames Leben mit seinem Partner zu bestreiten, der schafft es tatsächlich, sein Herz sprechen zu lassen.

Mit der Verlobung und schließlich mit der Hochzeit soll dieser Herzensentscheidung kundgetan werden. Und im Grunde sind in diesem Punkt alle Paare gleich – unabhängig von ihren geschlechtsspezifischen Vorlieben. Wer homosexuelle Paare nach ihrer Liebe fragt, wird von ihnen die gleichen Antworten erhalten wie von heterosexuellen Paaren. Deshalb sollte der Unterscheidung und Wertung zwischen hetero und homo in der heutigen Zeit überhaupt keine große Beachtung mehr geschenkt werden. Liebe ist und bleibt Liebe – und wird durch eine Hochzeit nur noch weiter bekräftigt.

Die oftmals gängige Vorstellung, dass bei einer Hochzeit zweier Frauen eine im Kleid und eine im Anzug heiratet, entspricht übrigens definitiv nicht immer der Wahrheit. Nicht selten wünschen sich beide Frauen ein Brautkleid. In solchen Fällen ist es wichtig, dass die Kleider die Individualität der jeweiligen Braut widerspiegeln, aber trotzdem miteinander harmonieren. Dies gelingt beispielsweise mit zwei Tüllröcken in derselben Farbe, aber unterschiedlichen Oberteilen. Auch unterschiedliche Schnitte aus demselben Stoff sind möglich. Bei noni Brautmoden aus Köln ❤ gibt es beispielsweise eine Vielzahl aufeinander abgestimmter Kleider, sodass dort wirklich alle Bräute bestens beraten werden können. Wir haben uns das einmal angesehen.

Die Möglichkeiten freier Trauungen

Hand in Hand
Hand in Hand | Fotografie Jennifer Nilsson | noni Brautmode aus Köln

Meistens sind gleichgeschlechtliche Paare zum Zeitpunkt ihrer Heirat etwas älter bzw. kennen sich schon länger als Hetero-Paare. Dadurch, dass sie oftmals mehr Hürden zusammen überwinden mussten, sind sie nicht selten selbstbewusster in ihren Entscheidungen. Die Hochzeit ist quasi so etwas wie ein zweites Coming Out – welches fröhlich und offen gefeiert wird, am liebsten mit vielen nahestehenden Menschen. Nicht zuletzt dadurch können Regenbogenhochzeiten durchaus als gesellschaftliches Statement aufgenommen werden. Als würde man sagen wollen: „Schaut her, wir lieben uns. Es gibt keinen Grund für Diskriminierung oder Scham.“

Möglicherweise aufkommende Probleme, wie die Wahl des Nachnamens oder der Gang zum Traualtar, können in der Regel durch das gemeinsame Gespräch schnell geklärt werden. Und auch der Hochzeitstanz darf so gestaltet werden, wie sich das Paar das wünscht – ganz spontan, als einstudierte Choreografie oder auch mit den Schwiegereltern als Tanzpartner.

Im Gegensatz zu heterosexuellen Paaren ist es gleichgeschlechtlichen Paaren allerdings noch immer nicht möglich, sich kirchlich trauen zu lassen. In der evangelischen Kirche besteht allerdings die Möglichkeit zur Segnung. Alternativ kann eine freie Trauung geplant werden, bei der die individuellen Vorstellungen des Paares zu 100 Prozent verwirklicht werden können. Dekoration und Location, die musikalische Gestaltung und nicht zuletzt die Inhalte der Traurede dürfen vom Brautpaar mitbestimmt werden. Entgegen einer kirchlichen Trauung existieren weniger Bestimmungen. Aus diesem Grund ziehen auch immer mehr Hetero-Paare eine freie Heirat einer kirchlichen vor. Damit die Ehe rechtsgültig ist, muss außerdem eine standesamtliche Trauung vollzogen werden – dies gilt sowohl für hetero- als auch für homosexuelle Paare.

Harmonie in der Hochzeitsgarderobe

Verliebte Blicke
Verliebte Blicke | Fotografie Jennifer Nilsson | noni Brautmode aus Köln

Bereits einige Wochen vor der Hochzeit stellt sich die Frage nach der passenden Hochzeitsgarderobe. Das klassische Bild, dass die Frau im weißen Kleid und der Mann im schwarzen Smoking daherkommen, ist bei gleichgeschlechtlichen Paaren in dieser Form nicht umzusetzen. Doch auch homosexuelle Paare können sich den Traum vom Prinzessinnen-Kleid bzw. Prinzen-Smoking getrost erfüllen. Ob dabei auf die klassischen Farben zurückgegriffen wird oder ganz im Zeichen der Regenbogenhochzeit auch etwas ausgefallenere Farben verwendet werden, liegt beim Geschmack des Paares.

Übrigens: Während Frauen sich vom Kleid ihrer Partnerin meistens überraschen lassen wollen und auf gute Verkäuferinnen vertrauen, stellen Männer ihre Outfits eher gemeinsam zusammen. Dabei stellt sich die Frage nach Kleid oder Anzug in der Regel nicht. Doch auch bei Männern können und sollten die Outfits miteinander harmonieren. Im Endeffekt sollte jedes Paar seine Hochzeitsgarderobe bzw. allgemein die gesamte Hochzeit nach seinen eigenen Vorlieben gestalten – unkonventionell und individuell. In diesem Sinne: Traut euch und lasst eure Herzen sprechen!